Boden: obere Schicht der Erdkruste

"Ein Boden ist Teil der belebten obersten Erdkruste; er ist nach unten durch festes oder lockeres Gestein, nach oben durch eine Vegetationsdecke bzw. die Atmosphäre begrenzt, während er zur Seite gleitend in benachbarte Böden übergeht ... Böden sind verschieden, weil sich ihre Eigenschaften mit der Zeit verändern und weil Gesteins- und Relief-, Klima- und Vegetationsunterschiede, bei Kulturböden auch Nutzungsunterschiede, ihre Entwicklung beeinflussen" (Fritz Scheffer, 1937).
 
"Die Böden bilden eine nur hautartig dünne Lockerdecke von durchschnittlich 1/2 bis 2 m Stärke auf dem weitaus größeren Teil der festen Erdrinde, sofern nicht besonders ungünstige Umweltbedingungen ihre Entstehung verhindern. Trotz ihrer im Vergleich zur Atmosphäre und Lithosphäre so geringen Dicke sind sie aber in Folge ihrer arteigenen Fruchtbarkeit die Träger allen Lebens auf der Erde und damit die Grundlage aller materiellen Kultur" (Robert Ganssen, 1965). 
 
"Abweichend von Definitionen verschiedener Fachdisziplinen, ist Boden im Sinne des Bundes-Bodenschutzgesetzes die obere Schicht der Erdkruste ... Die Erdkruste ... ist also ... dann als Boden im Sinne des Gesetzes anzusehen, wenn sie Träger der natürlichen Bodenfunktionen, der Archiv- oder Kulturfunktion bzw. der Nutzungsfunktion ist ... An erster Stelle der natürlichen Funktionen steht die so genannte Lebensraumfunktion ... Boden ist Lebensgrundlage und Lebensraum für den Menschen und für Flora und Fauna in ihrer genetischen Vielfalt. Zusammen mit dem Wasser, dem Sonnenlicht und der Luft bildet der Boden die Grundlage allen Lebens landgebundener Ökosysteme" (Ludwig Hipp, 2000).